Weihnachtsvorbereitungen,
indischer Geburtstag, Weihnachtsfest und Neujahr mit Familie
Liebe Leser,
ich hoffe ihr hattet ein
wunderschönes Weihnachtsfest und einen guten Rutsch ins neue Jahr!
Von meinen Erlebnissen
während dieser Zeit möchte ich euch jetzt im Folgenden gerne berichten.
Weihnachtsvorbereitungen
In der Vorweihnachtszeit
hieß es für uns Freiwillige noch einmal ganz schön ackern. Wir wurden gebeten
mit unseren Jungs ein kleines Weihnachtsprogramm aufzustellen. Dieses sollte
dann am 22. Dezember in einem Altenheim, in dem ich einmal pro Woche vormittags
arbeite, aufgeführt werden. Wir entschieden uns für ein vierstrophiges Gedicht
und für ein kleines Weihnachtsdrama. Das Gedicht „Once there was a snowman“
wurde von vier Jungs vorgetragen, die jeweils eine Strophe auswendig lernen
mussten.
Als Weihnachtsdrama wurde
die Weihnachtsgeschichte aufgeführt. Mareike hat dabei die Geschichte auf
Englisch vorgelesen, während ich die Jungs in der Gegend rumschubste, da durch
fehlende Kooperation der Fathers davor nicht richtig geprobt worden konnte.
Nichts desto trotz war es ein Erfolg und gar nicht so schlimm wie erwartet. Die
von uns ausgewählten Jungs waren sehr glücklich etwas vorzuführen zu können und
die Bewohner des Altenheims haben sich sehr gefreut Jungspunde im Altenheim zu
empfangen und deren Programm zu verfolgen. Mit einfachsten Materialien, wie zum
Beispiel einem Stock in der Hand der Hirten, konnten wir das Drama ganz nett
gestalten und veranschaulichen.
Außerdem wollten wir den
Jungs zu Weihnachten eine kleine Freude bereiten und so stellten wir nach einem
langen Shoppingtag für jeden eine kleine Weihnachtsüberraschungstüte zusammen.
In ein bunt gestaltetes Halstuch banden wir unterschiedlichste Süßigkeiten,
sowie ein Plastiktier, eine Shampooprobe, ein Perlenarmband und Stickers.
Die Freude war groß und
die Augen leuchteten beim Öffnen der Wundertüten.
In den Tagen vor
Weihnachten habe ich dann auch noch Weihnachtskarten an alle deutschen
Sponsoren, die mich und mein Projekt hier in Indien unterstützen, mit meinen
Jungs gebastelt. Sie durften jeweils die Vorderseite der Karte frei gestalten.
Die Kinder waren sehr aufgeregt und haben sich sehr ins Zeug gelegt, damit die
Karten auch ja schön werden und sie den „German Friends“ gefallen. Ich hoffe,
die Karten sind schon bei euch angekommen und sie gefallen euch! J
So viel zur stressigen
Vorweihnachtszeit.
Indischer
Geburtstag
Mein erster (und
vielleicht auch mein letzter?) indischer Geburtstag war etwas ganz Besonderes.
Morgens wurde der Gottesdienst mit den Kindern für mich gewidmet. Während des
Gottesdienstes haben sich ein paar Jungs mir mitteilen dürfen, was sie an mir
mögen und nach dem Gottesdienst wurde eine Geburtstagstorte für mich
angeschnitten. Die Jungs haben gleich mehrere Geburtstagslieder gesungen und
als Geschenk bekam ich ein selbst gebasteltes Geburtstagsplakat. Nach der
kleinen Feier habe ich nach indischem Brauch an alle Jungs Süßigkeiten
ausgeteilt, ehe sie zur Schule mussten.
Während der Office-Time
fand erneut mit den Mitarbeitern eine kleine Geburtstagsfeier statt. Wieder
wurde ein neuer Kuchen angeschnitten, ich wurde damit gefüttert und
anschließend wurde mir Torte ins Gesicht geschmiert. Alles nach indischem
Brauch.
Anschließend haben mir
noch alle Staff-Mitarbeiter mitgeteilt, was sie an mir mögen. Obwohl ich das
meiste durch fehlende Tamilkenntnisse nicht verstand, war ich dennoch sehr
gerührt.
Mir gefällt diese
Tradition sehr! Es steht nämlich mehr die Geburt des Geburtstagskindes im
Vordergrund und damit die Schätzung der Person, als materielle Geschenke.
So hörte ich während
dieses Austauschs auch öfters die Namen meiner Eltern. Immerhin sind sie ja
verantwortlich, dass es mich als Person gibt.
Meinen Geburtstag ließen
Mareike und ich bei einer westlichen Mahlzeit in einer Shoppingmall ausklingen.
Insgesamt hatte ich einen
einmaligen Geburtstag, wohl auch im Hinterkopf wissend, dass am nächsten Tag,
dass wohl beste Geschenk in Chennai ankommen wird, denn…
Weihnachtsfest
und Neujahr mit Familie
Am 22. Dezember war es
soweit und ich durfte mich nach langer Vorfreude endlich auf den Weg zum
Flughafen begeben, um meine Familie in meiner neuen Heimat zu begrüßen. Die
Freude war groß, als ich sie dann endlich nach fünf Monaten wieder in die Arme
schließen durfte.
Zusammen verbrachten wir
fünf Tage in Chennai, in denen meine Lieben etwas mein Projekt und mein neues
Zuhause kennenlernen konnten. Außerdem hatten sie die Chance an der
Weihnachtsaufführung im Altenheim, sowie an der kleinen Weihnachtsfeier mit den
Mitarbeitern teil zu haben. Highlight war in Chennai ein Abendessen bei Mr.
Nathan, einem Mitarbeiter aus dem Office und seiner Frau. Meine Familie bekam
so einen Einblick in ein indisches Familienleben. Außerdem konnten sie die
indische Küche etwas besser kennen lernen.
Den 24. Dezember
verbrachten wir in T. Nagar (oder wie Mama auch zu sagen pflegt „Tinas
Garten“), einem indischen Bazar. Dort deckte sich vor allem meine Mutter mit
indischer Kleidung ein, aber auch die beiden Männer wurden fündig und kauften
sich natürliche echte Hosen und T-Shirts von Levis, Tommy Hilfiger und Co. ein!
J
Nach einem leckeren Buffet
in einem Hotel mit Ms. Reena, Ms. Reenas Tochter und Mareike, fuhren wir vier
zurück ins Hotel und teilten unsere Geschenke untereinander aus. Natürlich kam
in dieser fremden Umgebung und bei Temperaturen von 30°C, keine
Weihnachtsstimmung auf, aber das schönste Geschenk war es, das wir beisammen
sein konnten.
Am nächsten Tag starteten
wir in Richtung Süden nach Mamallapuram (Stadt bekannt für Steinmetzarbeiten
und sehr alte Tempel). Der Rest der zwei Wochen verbrachten wir in Pondicherry
(Stadt wurde früher von einer französischen Kolonie besetzt) und Kochin (Stadt
nahe den Backwaters in Kerala), wo wir das neue Jahr an der Meerpromenade
begrüßten. Insgesamt war es eine unglaubliche Zeit, in der wir es uns richtig
gut gehen ließen.
Doch leider verflog diese
Zeit viel zu schnell und wir befanden uns schon wieder am Flughafen. Diesmal
nicht mit Tränen der Freude, sondern mit Tränen der Trauer und des Abschieds.
Diesen gemeinsamen Urlaub werden wir alle wahrscheinlich nicht so schnell
vergessen können.
Ich hoffe auch ihr hattet
wunderschöne Weihnachtsferien mit eurer Familie und ihr seid wohl auf! Ihr
werdet schon wieder ganz bald von mir hören und dann erzähle ich euch von
meiner einwöchigen Delhireise!
Bis dahin wünsche ich euch
alles erdenkliche Liebe! Passt auf euch auf!
Eure Natalie
Die Weihnachtsaufführung im Altenheim. Hier sagt gerade Jayasuriya den letzten Teil des Gedichts auf! |
Die kleine Weihnachtsfeier mit den Mitarbeitern vom Office |
Mr. Nathan und seine Frau empfingen uns herzlich zu einem Abendessen |
Mareike und ich beim Packen der Weihnachtswundertüten für unsere Jungs |
Die Jungs beim Auspacken ihrer Weihnachtsgeschenke |
Robin schmiert mir, nach dem er mich mit meinem Geburtstagskuchen gefüttert hat, Kuchen ins Gesicht |
Nach indischen Brauch teilt das Geburtstagskind Süßigkeiten aus |
Ms. Sarala, eine Mitarbeiterin aus dem Office und meine Slumareapartnerin |
Die Office-Frauen werden mir in Deutschland ganz schön fehlen! |
Kein seltenes Bild auf indischen Straßen (Marina Beach, Chennai) |
Buffet in einem Hotel am Heiligabend |
Mit Ms. Reena und ihrer Tochter ist Spaß garantiert! |
Appu und Julian - Liebe auf den ersten Blick:) |
Am Strand in Mamallapuram |
Steinkunstwerke in Mamallapuram |
Ufertempel in Mamallapuram |
Hennabemalung (Stadtstrand in Pondicherry) |
Bekannte chinesische Fischernetze in Cochin, Kerala |
Die Backwaters in Kerala |
Happy New Year! |